04. Mai, 18.30 Uhr,
Kulturcafé
The
Devil’s
Miners
Dokumentarfilm USA/D
2004 (82 Minuten)
Auftaktveranstaltung zur Lateinamerikareihe.
Der
Dokumentarfilm von Richard Ladkani und Kief Davidson
zeigt die Lebenssituation bolivianischer Kinder und Jugendlicher,
die im Bergbau arbeiten. Rund um Potosí arbeiten sie
für ungefähr
vier bis sechs Dollar und ohne Arbeitsverträge bis zu
zehn Stunden am Tag unter gesundheitsschädlichen Arbeits-bedingungen.
Angesichts fehlender Sicherheits-vorkehrungen liegt die Lebenserwartung
der Bergarbeiter bei 38 Jahren. Der Film zeigt die unmenschlichen
Arbeitsbedingungen unter Tage, die tägliche Angst der
Kinder vor Dynamitunfällen
und Gasexplosionen und ihre Hoffnung auf eine Veränderung
der Verhältnisse.
www.thedevilsminer.com
15.
Mai, 19.00 Uhr, Kulturcafé
Vortrag „Die Linke in
Brasilien“, Amauri
Lobomendes
Amauri Lobomendes wird einen historischen Überblick über
die Linke in Brasilien geben und auf die aktuellen Entwicklungen
eingehen. „Die Geschichte des Landes ist nicht sehr lang,
aber voll interessanter Tatsachen.“ Vom Kolonialismus bis
zur aktuellen Krise der Regierung Lula wird er die Geschicht
des Landes nachzeichnen.
22. Mai, 18.00 Uhr, Kulturcafé
Film & Diskussion „Venezuela von unten“
Dokumentarfilm (67 Minuten)
Am Anfang der Veranstaltung wird Torsten Edelmann
ein Kurzreferat zur aktuellen Situation in Lateinamerika halten.
In
Venezuela findet seit der Regierungsübernahme durch Hugo
Chávez
1998 eine tiefgreifende soziale Transformation statt, die
als Bolivarianischer Prozess bezeichnet wird. Es handelt
sich um einen breiten Prozess der Selbstorganisierung,
aus dem heraus sich eine progressive Verfassung, ein Arbeitsrecht,
neue Bildungsmöglichkeiten und eine Vielzahl weiterer Reformen
für die verarmte Bevölkerungsmehrheit des potentiell
reichen Staates entwickelten. Die sich offen gegen den Neoliberalismus
wendende Politik der Regierung erfährt allerdings von den
Großunternehmern Venezuelas wie von den USA eine vehemente
Ablehnung, die sich in zwei Putschversuchen und Boykotten ausdrückt.
Trotzdem genießen Chávez und seine Regierung das
Vertrauen der Mehrheit der Bevölkerung. Die Gesellschaft
ist stark politisiert; viele Menschen, die vorher nie darüber
nachgedacht haben, was sie verändern wollten, sind jetzt
Teil des im Land stattfindenden tiefgreifenden Wandels.
Im Film "Venezuela von unten" kommen die wahren Akteure
des sozialen Prozesses zu Wort: die Basis. Nach einer Einleitung
des Philosophen Carlos Lazo berichten Arbeiter des Erdölunternehmens
PDVSA in Puerto La Cruz, wie sie während der als Streik
verkauften Erdölsabotage 2002/2003 die Raffinerie vor dem
Ausfall bewahrt haben und die Erdölproduktion wieder in
Gang gesetzt haben. Einige BäuerInnen einer neu gegründeten
Kooperative in Aragua berichten von ihrem Selbstorganisierungsprozess, über
die Alphabetisierungskampagne und wie es weiter gehen soll. Ein
Frauenbankprojekt in Miranda und einige Kreditnehmerinnen aus
dem Armenstadtteil 23 de Enero in Caracas stellen ihre Projekte
vor. Eine Indígena-Gemeinde am Orinoco in Bolívar
spricht darüber, wie sich ihre Forderungen und Kämpfe
in der Verfassung widerspiegeln und was sich für sie verändert
hat. Arbeiter aus der besetzten Nationalen Ventilfabrik in Los
Teques und der Papierfabrik Venepal in Carabobo - die von 350
ArbeiterInnen besetzt wurde, nachdem der Besitzer sie in den
Konkurs geführt hatte und die nun nach einer Teileinigung
wieder produziert - reden über korrupte Gewerkschaften,
Arbeiterkontrolle und ihre Kämpfe. ProtagonistInnen der
Revolutionären Bewegung Tupamaro, der Kulturstiftung Simón
Bolívar, der linken Webseite www.23.net und der bolivarianische
Zirkel Abrebrecha aus dem 23 de Enero berichten von ihrer Arbeit
und was sich für sie durch die gesellschaftlichen Umwälzungen
geändert hat.
Es sind die Menschen von der Basis, die darüber sprechen,
was sie getan haben und tun, wie sie zum Bolivarianischen Prozess
stehen, was ihre Erwartungen und Vorstellungen sind. Sie verstehen
sich als Teil des stattfindenden Prozesses, problematisieren
aber auch zahlreiche Punkte. Denn die Suche nach sozialen und ökonomischen
Modellen jenseits des Neoliberalismus ist kein leichtes Terrain,
es gibt bisher keine erfolgreich erprobten Alternativen. Für
die ProtagonistInnen des Bolivarianischen Prozesses ist allerdings
ein Weg beschritten worden, von dem es kein zurück mehr
gibt.
25.-28.
Mai, Berlin
re:control
- 29. BUKO-Kongress
Wir
werden am diesjährigen BUKO-Kongress
teilnehmen. Thema ist „resond:reject:regain-Formveränderung
von Herrschaft“.
Hier gibt es weitere Infos...